Jeder von uns hatte schon mal das Vergnügen oder kennt zumindest das Schadbild, das Cydalima perspectalis, der Buchsbaumzünsler, hinterlässt. Er outet sich als echter Rambo. Wo er auftritt, ist in Kürze jeder Buchsbaum von innen nach außen aufgefressen. Er frisst, bis kein Grün mehr da ist. Es gibt bei ihm offenbar keine evolutionäre Anpassung, seine Wirtspflanze überleben zu lassen. Warum denn auch - es ist ja genug da.
Das klassische Schadbild erkannt man sofort an den ausgebleichten Blättchen, die mit feinen Fäden umsponnen sind. Dort drinnen macht es sich die grüne-schwarze Raupe gemütlich, die ca. 12 Tage nach der Eiablage ausschlüpft.
Wenn Ihr diesen netten Falter auf eurem Buchsbäumchen seht, dann ist seine finstere Absicht klar. Er legt Eier ab, die ganz schwierig zu erkennen sind.
Nachdem ich mit anderen Bonsaifreunden gesprochen hatte und verschiedene Methoden zur Abhilfe kennen lernte, z.B. mit Insektiziden auf Basis von Bacillus thuringiensis oder klassischen Insektengiften, erinnerte mich ein Freund daran, dass er Ameisen in seinen Schalen wirkungsvoll mit einem Wasserbad los wird.
Genau diesen Tipp habe ich auf meinen etwas größeren und stark befallenen Buchsbaum übertragen. Die Raupen hatten sich - schlau - auf der Rückseite des Bäumchens angesiedelt und dort ihr Zerstörungswerk begonnen. Bei der ersten Untersuchung wurde klar: Dort gibt es eine Menge ungebetener Untermieter. Absammeln ist schwierig, meist nicht perfekt und kostet viel Zeit.
Also habe ich diese Methode gewählt: Kopfstand im Wassereimer:
Das Verfahren hat sich als wirksam erwiesen. Ein Tag im Eimer - und der Zünsler ist buchstäblich "im Eimer". Das Wasser bitte nicht weiter verwenden. Ich vermute mal, dass dort noch Eier herum schwimmen.
Wende diese Methode so früh wie möglich an. Gib dem Zünsler keine Chance, sich fett zu fressen - es geht unglaublich schnell und die lieben Tierchen vermehren sich rasch.
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