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Es werden Posts vom Juni, 2022 angezeigt.

Stecklinge für Bonsai vermehren

Beim Beschnitt unserer Bäumchen bleiben kleine oder größere Pflanzenteile übrig, die sich als Stecklinge eignen. Nun bekomme ich immer wieder Anfragen von Bonsaifreunden, die Schwierigkeiten damit haben. Daher biete ich hier Infos und eine  Checkliste an. Warum überhaupt Stecklinge ziehen? Stecklinge bieten einige Vorteile, die man bei Aufzucht durch Samen ("Misho") nicht hat. So sind Stecklinge in jedem Fall 100% genetisch mit der Mutterpflanze identisch. Das kann wichtig sein, wenn man z.B. eine Waldpflanzung anlegen möchte. Zum anderen sind Stecklinge im Wachstumsfortschritt den aus Samen angezogenen Pflanzen regelmässig um 1 - 2 Jahre voraus. Ein Steckling - so meine Erfahrung - ist auch weniger anfällig bei Streß (Wasser fehlt, zu viel Sonne etc.), als ein gleich großer Sämling. Also präferiere ich Stecklinge, wo immer es möglich ist. Die Checkliste - darauf solltest Du unbedingt achten: 1. Substrat:  Es muss gut durchlässig sein, weil Staunässe den Steckling absterben l

Was ist Stresslaub und wie wirst du es wieder los?

       Stresslaub kommt am Wacholder vor und zwar bei den Arten mit schuppigem Laub, wie z.B. dem chinesischen Wacholder und seinen Varietäten. Das sog. "Stresslaub" zeigt an, dass der Baum mit seinen Lebensbedingungen unzufrieden ist, dass er "Stress hat". Das Laub wird stachelig, ganz so wie z.B. bei einem Igelwacholder. Als ich vor einem Jahr meinen chinesischen Wacholder mit unseren Workshop nahm, gingen die Meinungen etwas auseinander. Einige Bonsaifreunde rieten mir, das stachelige Laub zu entfernen - aber das hätte eine nahezu komplette "Rasur" erfordert. Das war mir dann doch zu invasiv. Andere meinten, das sei vielleicht doch ein Igelwacholder und daher ganz normal. Danach hatte ich Gelegenheit, mit einem Bonsaiprofi zu sprechen, der diese Pflanzen aus deren Heimatland kennt. Seine Auskunft dazu (sinngemäss): "Wenn die Pflanzen aus Fernost importiert werden, bildet sich in unserem Klima fast immer dieses Stresslaub. Man kann das nicht verhind

Bonsai und Moos - eine perfekte Kombination

Was gibt es schöneres, als einen weichen Moosteppich unter dem Bäumchen, der anmutige Polster bildet und dabei noch Wasser speichert? Ein Bonsaiprofi sagt mir: " Japanische Meister  empfinden den blanken Boden als unschön." Anmutiges Moos ist als Bedeckung ideal. Der Stammansatz bleibt frei - also nicht so, wie auf dem folgenden Foto zu sehen. Da wuchs das Moos schneller, als gedacht. Welche der rund 16.000 Moosarten mag wohl optimal sein? Klar ist: Sternmoos und Lebermoos gehören sicherlich nicht dazu. Was wir als Moos kennen, kann ganz unterschiedlich ausschauen: Wie kommt Moos unter den Baum? Moos sammeln ist am einfachsten. Eine Spachtel reicht, um es z.B. von Steinen zu lösen. Das geht ganz leicht, denn Moos wird nicht über seine Haltewurzeln versorgt. Jeder Brösel kann verwendet werden, denn dieser muntere Über r lebenskünstler braucht viel Feuchtigkeit (≥ 80% sind optimal) und wenig Licht. Er wächst auf fast jedem Granulat und fast allen Oberflächen. Damit das Moos noc